Sehenswertes & Führungen

Sehenswertes

Das efeuumrankte Albinische Schloss in Dieburg

Albinisches Schloss


Das Albini-Schloss und das neogotische ehemalige Kreisamt (Albinistraße) markieren heute den Bereich der einstigen staufischen Wasserburg. Davon erhalten hat sich der alte Schlossturm. Aber auch schützenden Burggräben und Mauern sind im Stadtbild zu erkennen.

Bis 1961 war die Rechteckanlage der ehemaligen kurmainzischen Burg im Stadtbild noch zu sehen.Das Albini-Schloss erinnert an Freiherr Franz Joseph von Albini, dem Landgraf Ludwig X. das Schloss für seine vielfältigen Verdienste schenkte.

Badhaus

Der große zweigeschossige Bau in der Badgasse hat ein massives Erdgeschoss. Hier lag auch die Badestube. Das Obergeschoss wurde um 1579 in Fachwerk erbaut.

Der einst hohe Schwebegiebel fiel wie bei vielen Fachwerkhäusern Dieburgs auch hier der barocken Umgestaltung zum Opfer, konnte aber wieder rekonstruiert werden und vermittelt dem Betrachter eine Vorstellung der hohen Schwebegiebel, die im Mittelalter den Markt und die Straßen säumten.

Im Badhaus gab es neben dem Badlokal, Feuerungs- und Heizraum noch Räumlichkeiten für medizinische Behandlung und Körperpflege.

Jüdischer Friedhof

Rund 1000 Grabsteine sind heute auf dem ein Hektar großen Gelände noch zu sehen. Seit dem 16. Jahrhundert wurde an diesem „guten Ort“ bestattet. Die ältesten noch sichtbaren Steine stammen aus dem beginnenden 18. Jahrhundert. Die Grabsteine des 19. Jahrhunderts zeigen neben den hebräischen bereits deutsche Inschriften. Im neuen Bereich liegen die Gräber der Zwanziger und Dreißiger Jahre aus poliertem Granit und Marmor. 1933 zählte die jüdische Gemeinde Dieburgs 159 Mitglieder; diese wurden zur Auswanderung gezwungen oder in Vernichtungslager deportiert. Auf die jüngste Bestattung weist ein Grabstein für drei polnische Displaced Persons aus dem Jahr 1946.

Kapuzinerkloster

Denn 1860 kamen die ersten Patres zurück nach Dieburg und gründeten nur zwei Jahre später am Stadtrand im Minnefeld ein neues Kloster. Die Kirche und das Oratorium sind ohne Schmuckelemente streng nach den Regeln der Kapuziner erbaut. Dahinter liegen der Konventbau und eine kleiner, parkähnlicher Klostergarten.

Mit einem Vespergottesdienst am Sonntag den 25. November 2012 verabschiedeten sich die Kapuziner aus Mangel an Nachwuchs offiziell aus Dieburg.


Das Foto zeigt eine Kopie des wohl aus dem alten Kloster in der Altstadt stammenden Stationsbild eines "Sieben-Fußfall-Weges" aus der Zeit um 1700. Es schmückt heute die Klostermauer im Minnefeld.  

Marktplatz

Auf dem Marktplatz stand ab etwa 1600 das Renaissance-Rathaus. Es wurde 1828 abgerissen und durch das klassizistische Rathaus an der Nordostseite des Marktplatzes ersetzt. Daneben entstand wenige Jahre später im gleichen Stil das Kreisamt. Heute sind beide Bauten durch einen Neubau verbunden und werden als Rathaus genutzt.

An der Westseite (Markt 17) befand sich die jüdische Synagoge, ein Bau von 1929, der die Reichsprogromnacht am 9. November 1938 überstand und nach dem Krieg für die jüdischen Displaced Persons wieder eingeweiht werden konnte. Noch bis in die Fünfziger Jahre prägte die Synagoge den Marktplatz, bevor das Gebäude verkauft und durch mehrere Umbauten zu einem Möbelhaus, als Kino und zu einem Supermarkt umfunktioniert wurde. 1980 erfolgte der Abriss der noch vorhandenen Restbausubstanz und der Neubau eines Bürogebäudes an diese Stelle. Eine Gedenktafel erinnert an die Synagoge, ein Gedenkstein im Fechenbachpark an die jüdische Gemeinde Dieburgs.

Museum Schloss Fechenbach

Das barocke Ulner-Schlösschen wurde 1861 von seinen neuen Besitzern, der Familie von Fechenbach, klassizistisch überformt. Wer heute auf den Spuren der Ulner und Fechenbachs durch das Haus wandelt, findet barocke Eichenbalken, herrschaftliche Wandfassungen und alte Gemälde. Seit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist das Kellergeschoss zu einer archäologischen Abteilung ausgebaut.

Vor einem Rundgang durch Dieburg sollte man es nicht versäumen, die Häuser und Gassen Dieburgs im Stadtmodell um 1600 anzuschauen. Denn viele der alten Mauern, Türme, Kirchen und Bürgerhäuser sind auch heute noch im Stadtbild erhalten.

Schlossgarten

Die Partien der Parkanlage waren genauestens geplant, um Licht- und Sichteffekte zu erzielen. Dem Besucher boten sich immer neue Perspektiven. Gartenplastiken, Statuen und Gebäude waren wohlüberlegt in das Grün eingefügt. Tempel, Lusthäuser oder antik anmutende Ruinen schmückten den englischen Landschaftsgarten, der zu den frühesten Parks dieses Stils in Deutschland gehörte


Dort, wo früher die Familie von Groschlag mit illustren Gästen - auch Johann Wolfgang von Goethe (er verbrachte die Silvesternacht 1779 auf 1780 in Dieburg) gehörte dazu - wandelte, finden auch heute Besucher Ruhe und Muße. Erhalten ist die barocke Partie mit dem Obelisken als „Point de Vue", dem Blickpunkt am Ende einer Achse. Die Stadt Dieburg hat die Hauptlindenallee und den Trapezteich bereits nach historischen Plänen sanieren lassen. Weitere Sanierungsabschnitte folgen. Informationen gibt es im Stadtarchiv und in Museum Schloss Fechenbach.

Mehr über die Geschichte und Gestaltung des Schlossgarten erfahren Sie auf den Hinweistafeln im Schlossgarten.

Mauern, Türme und Brücken

Die mittelalterliche Stadt war von einer Stadtmauer und mehreren Wehrgräben umgeben. Gegründet wurde sie in einem freien Bereich zwischen den drei Vororten Monfeld, Altenstadt und Steinweg.


Wer in die Stadt wollte musste erst Brücken überqueren und Stadttore passieren. Drei Zugänge führten in die Stadt, die noch heute die Hauptachsen durch die Innenstadt bilden. Schon in der Römerzeit waren diese Achsen als Kreuzungspunkt zweier römischer Handelsstraßen vorhanden.

Durch die Wehrgräben besaß Dieburg im Mittelalter eine Wasserburg. Das Albinische Schloss steht auf dem Vorgänger. So sind dort noch heute Türme und Wehranlagen der Burg zu sehen.

An vielen Stellen der Stadt ist die Stadtmauer noch präsent oder deren Verlauf zu erahnen. Zwei Türme der Stadtmauer stehen noch, zwei weitere sind in den Fundamenten noch erhalten. 

Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul

Bereits 1286 errichteten die Franziskaner hier ein Kloster mit Kirche. Im 16. Jahrhundert ging die verwaiste Klosterkirche in den Besitz der Stadt über und wurde zur Stadtkirche St. Peter und Paul. Von dieser alten Kirche ist heute nur der Südturm erhalten.



Zur Kirchenausstattung gehört eine Pietá aus Leder mit Mörtelaufträgen, die um 1400 und damit noch vor dem Gnadenbild in der Wallfahrtskirche entstand, und dem gleichen Meister zugeordnet wird.  

Wallfahrtskirche

Der Gründungsbau dieser Kirche entstand auf römischen Fundamenten. Diese Saalkirche wurde zwischen 1150 und 1200 zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut, die 1350 spätgotisch umgestaltet wurde.



Die Weihe des Gnadenbildes 1498 markierte den Beginn der Dieburger Wallfahrt zur schmerzhaften Mutter Gottes. 1569 ging das Patrozinium St. Peter und Paul auf die alte Klosterkirche innerhalb der Stadtmauern über. Im 17. Jahrhundert lassen Lichtwunder die Wallfahrt wieder aufleben. Damit verbunden war der barocke Ausbau der Wallfahrtskirche, die Niederlegung der Seitenschiffe und der Bau des südlichen Querhauses mit der Rotunde.

Die Pietá von 1420, auch heute noch alljährlich Ziel tausender Wallfahrer, ist in der Nische des barocken Hochaltares zu besichtigen.

Wendelinuskapelle

Golden leuchtet das Zwiebeltürmchen der Wendelinuskapelle an der Ecke Minnefeld /Frankfurter Straße.

Das kleine Häuschen, dem Heiligen Wendelin, Patron der Pilger und Wanderer geweiht, wurde 1904 am Rande des Kapuzinerklosters errichtet und ersetzte ein älteres Wendelinushäuschen.

Man finanziert den Bau der Einraumkapelle durch Sühnegelder. Der Altar der kleinen Kapelle war einst Station der Prozession am Sonntag nach Fronleichnam.

Der Odenwaldclub, der die Pflege des Wendelinushäuschens übernommen hat, lädt jährlich im Mai zum Wendelinusfest, das dem Erhalt der schmucken Kapelle dient.

Zuckerstraße

Saniert und mit rekonstruierten Fenstern ist das Haus nicht nur ein Schmuckstück sondern auch kunsthistorisch höchst interessant. Die repräsentative Fassade ziert eine außergewöhnliche Fensterkonstruktion. Vier aneinandergereihte hölzerne Kreuzstockfenster nehmen die gesamte Breite des Obergeschosses ein. Auch ist das Haus der einzige in Dieburg erhaltenen mittelalterliche Ständerbau: Mächtige Eichenstützen, die in der Fachwerkwand von der Schwelle durch mehrere Stockwerke reichen, sind noch heute zu erkennen.

Direkt gegenüber nehmen die Fachwerkhäuser des 15. und 16. Jahrhunders die repräsentative  Aneinanderreihung der Fenster in ihren Fassaden auf. Zum Teil sind die einst hohen Schwebegiebel barock abgewalmt.

Die Zuckerstraße ist seit dem Mittelalter eine der Hauptgeschäftsstraßen der Stadt.

Stadtführungen & Museumsführungen

Stadtführungen

Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten zu den Stadtführungen finden Sie auf der Internetseite des Heimatvereins Dieburg e. V. 

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Stadt- und Museumsführungen

Buchbar direkt im Museum Schloss Fechenbach unter 06071/ 2002 460 oder museum@dieburg.de.

Information zu Führungen und weiteren Veranstaltungen des Museum Schloss Fechenbach finden Sie auf der Website des Museums.

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