Bildung, Museum

Keramik, Ton und Vulkanismus


In Dieburg wurde bereits in römischer Zeit getöpfert. Nach einer Unterbrechung ist das Töpferhandwerk seit der ersten Hälfte des 14. Jhs. wieder nachweisbar. Grundsätzlich ist eine Tätigkeit einzelner Töpfereien bereits seit der Stadtgründung anzunehmen. Seit der Mitte des 14. Jhs. fertigte man in großer Auflage bleiglasierte Halbzylinder- und Nischenkacheln. Hinzu kommt als Spezialität überregional vertriebene braunrot getauchte hart gebrannte Irdenware als gehobenes Schank- und Tafelgeschirr.

Diese hochwertige Produktion wurde fast ausschließlich mit einem eisen- und flussmittelarmen, bis ca. 900 oC weiß brennenden Ton hergestellt. Dieser weist eine Spurenelement-Zusammensetzung auf, an der sich die Dieburger Herkunft auch in stark fragmentiertem Zustand identifizieren lässt. Die Tonvorkommen stammen aus dem Dieburger Markwald am Fuß des Sprendlinger Horstes.

Bedingt durch die erdgeschichtlich lange tektonische Beanspruchung ließ sich auf dem Sprendlinger Horst intensiver Vulkanismus nachweisen. Nach langjährigen geologisch-vulkanologischen Forschungen zählt dazu auch das Weltnaturerbe Grube Messel etwa 3 km westlich des Dieburger Tonvorkommens.

Das überaus reiche Fundaufkommen an frühneuzeitlichem Werkstattabfall im Töpferviertel am Fuchsberg verspricht noch viele interessante Erkenntnisse zur Dieburger Keramikproduktion; Zufallsfunde im hochmittelalterlichen Stadtzentrum umso mehr, da das wenige, bisher bekannt gewordene Fundmaterial leider verschollen ist.
Eintritt: 3 Euro

Weitere Informationen unter:
Museum Schloss Fechenbach
Eulengasse 8
64807 Dieburg
Tel.: 06071/2002 460
info@museum-schloss-fechenbach.de
www.museum-schloss-fechenbach.de