Kultur, Museum

Dieburgs 200. Schlosskonzert 


Es war im Jahr 1986, als eine heute nicht mehr wegzudenkende Konzertreihe in Dieburg ihre Premiere feierte: das erste Dieburger Schlosskonzert im Saal von Schloss Fechenbach, gespielt seinerzeit Grigory Gruzman, der damals ein junger Dozent an der Akademie für Tonkunst war. Auch 37 Jahre später wird der Konzertpianist, der mittlerweile Professor an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar ist, am Konzertflügel sitzen und zusammen mit der Pianistin Ekaterina Kitáeva das 200. Schlosskonzert spielen, das am Freitag, 13., und Samstag, 14. Oktober, im Saal von Schloss Fechenbach stattfindet. „Die Stadt Dieburg hat sich damals gewünscht, dass der Saal von Schloss Fechenbach als Konzertsaal genutzt wird“, erinnert sich Richard Berg an die Anfänge der Schlosskonzert-Reihe. Gemeinsam mit Grigory Gruzman machte er sich damals auf den Weg nach Darmstadt, um ein Instrument für die künftigen Schlosskonzerte zu besorgen. Seitdem steht der Konzertflügel im Saal von Schloss Fechenbach – und wird auch zum Jubiläumskonzert wieder von Gruzman bespielt. Bei der Programmauswahl für die Schlosskonzerte legte Richard Berg von Beginn an Wert auf Qualität und Originalität. „Wir hatten nicht nur die Absicht reine Klassik, sondern auch mal Außergewöhnliches zu bieten“, sagt er. So wurde bei den Konzerten mitunter auch mal der Bogen von Barock bis Funk geschlagen. 

Auf dem Programm des 200. Dieburger Schlosskonzerts, das wegen der zu erwartenden hohen Ticket-Nachfrage an zwei Abenden jeweils ab 19 Uhr stattfindet, stehen Werke von Mozart (Fantasie d-Moll), Beethoven (Sonate Pathétique), Bach (Präludium und Fuge C-Dur und gis-Moll), Chopin (Etüden), Libertango von Piazzolla und Stücke von Gulda. Im zweiten Teil erklingen dann Kompositionen zu vier Händen mit den Kinderspielen von Bizet und den fünf spanischen Tänzen von Moszkowski. 

Grigory Gruzman, in Sankt Petersburg geboren, erhielt 1998 einen Ruf als Professor an die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Seit 2006 ist er Professor an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Als Pädagoge kann er auf Erfolge  vieler seiner Schüler zurückblicken, die Preisträger bedeutender nationaler und internationaler Wettbewerbe geworden sind. Als Solist, Kammermusiker und Leiter internationaler Meisterkurse trat er in fast allen europäischen Ländern, im Fernen Osten, in Australien, Lateinamerika und in den USA mehr als tausendmal auf. „Auf so eine Interpretation der Rigoletto-Paraphrase habe ich mein Leben lang gewartet“, urteilte einst Herbert von Karajan und lud Gruzman zu sich nach Salzburg ein. 


Ekaterina Kitáeva, in Moskau geboren, absolvierte ihr Klavierstudium in Moskau und an der Musikhochschule in Frankfurt am Main. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch mehrere Publikumspreise, kennzeichnen ihren künstlerischen Werdegang. Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens ist die romantische Klaviermusik, einschließlich der romantischen Werke russischer Komponisten des 20. Jahrhunderts. In ihren von der Romantik geprägten Kompositionen verarbeitet sie kreativ rhythmische und harmonische Stilelemente der heutigen Zeit, einschließlich des Blues und des Jazz. 

Kartenbestellungen für das 200. Dieburger Schlosskonzert sind möglich per Mail an kultur@dieburg.de oder telefonisch unter (0171) 6336455 (Ermäßigung für Schüler und Schülerinnen, Studierende, Behinderte und Auszubildende).