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Leben & Erleben, Museum
„Durchs Netz gefallen": Biodiversität einmal anders betrachtet
„Durchs Netz gefallen – Biodiversität einmal anders betrachtet“ lautet der Titel der Sonderausstellung, die derzeit im Museum Schloss Fechenbach zu sehen ist. Bis 22. Oktober können die Besucher eine Umwelt-Collage von Serena Figuccio erleben, die einen ganz besonderen Blick auf das Thema Artensterben und Klimawandel ermöglicht. Denn die Textilkünstlerin und studierte Kunsthistorikerin arbeitet das Thema Biodiversität auf ihre eigene kreative Art und Weise auf.
Serena Figuccio, die auch das Café in Schloss Fechenbach betreibt, hat eine Lieblingsbeschäftigung: das Häkeln. Und so kam sie auf die Idee, über ihr Hobby auf ein großes Problem unserer Zeit aufmerksam zu machen: den Verlust der Biodiversität mit immer mehr bedrohten oder gar ausgestorbenen Tierarten. Jeden Tag verschwinden 150 Arten unwiederbringlich, durch die Folgen des Klimawandels wie Stürme, Überschwemmungen, verheerende Waldbrände oder schmelzendes Eis in der Arktis. Vor diesem Hintergrund stellt Figuccio mit ihrer Häkelkunst in der Ausstellung ausgestorbene und vom Aussterben bedrohte Tierarten exemplarisch dar: Masche für Masche hat sie zehn Tiere von allen sieben Kontinenten inklusive passender Elemente ihres jeweiligen Lebensraums als textile Häkel-Kunstwerke – zum Großteil in Originalgröße – wachsen lassen.
Entstanden ist etwa ein Korallenriff, das durch Plastik und die Verschmutzung der Meere zusehends abstirbt, während die Goldkröte in ihrer mit Seerosen bewachsenen Fauna bereits zu den ausgestorbenen Arten zählt. Auch karibische Mönchsrobben und Eisbären samt schmelzender Eisschollen, Koalas auf einem abgebrannten Baumstamm, ein Hyazinth-Ara, Löwen-Äffchen und der Bali-Tiger im schwindenden Regenwald – all das lässt sich ab 3. September in den Museumsräumen in Schloss Fechenbach bestaunen. Dabei hat Figuccio jeder Tierart die passenden Erläuterungen zugeordnet, außerdem gibt es vier Mitmachstationen, die es großen und kleinen Ausstellungsbesuchern ermöglichen, ihr Wissen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen.
Eigenes Konsumverhalten hinterfragen
Auf diesem Wege will Serena Figuccio die Ausstellungsbesucher inspirieren, ihr eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen – und auch ganz praktisch ihren Teil zum Erhalt der Biodiversität beizutragen. „Jeder kann mit kleinen Schritten im Alltag viel tun, um für mehr Nachhaltigkeit in seinem Umfeld zu sorgen“, betont die Textilkünstlerin. Weniger Plastikverbrauch, bewusste Ernährung, Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel, weniger Strom- und Wasserverschwendung, mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität – mit all dem sei es uns allen möglich, den eigenen CO2 -Fußabdruck zu verringern. „Wenn jeder seinen Beitrag leistet, können wir unseren Planeten vielleicht doch noch retten“, so die Hoffnung von Serena Figuccio, die ihre Ausstellung als Wanderausstellung konzipiert hat – so dass sowohl ihre gehäkelten Exponate, als auch ihre Botschaft von Dieburg einen Platz in anderen Museen finden.
Weitere Informationen zur Sonderausstellung können per Mail an durchs-netz gefallen@mail.de angefordert werden oder sind auf Instagram (@durchsnetzgefallen.de) zu finden. Das Museum Schloss Fechenbach, Eulengasse 8, in Dieburg ist erreichbar unter Telefon (06071) 2002-460 oder via Mail an info@museum-schloss-fechenbach.de. Weitere Informationen inklusive der Öffnungszeiten finden sich auch auf www.museum-schloss-fechenbach.de.