Notstromanlage für das Abwasserhebewerk Banngraben

Für Frühaufsteher hat sich vergangene Woche in der Altheimer Straße in Dieburg ein imposantes Schauspiel geboten: Ein rund zwölf Meter langer Container wurde auf dem Gelände des Abwasserhebewerks Banngraben angeliefert und mit einem Autokran auf das vorbereitete Fundament gehoben. Der Hintergrund: Auf dem Gelände des Hebewerks wird eine Notstromanlage installiert, durch die in Zukunft bei einem eventuellen Ausfall des öffentlichen Stromnetzes der Weiterbetrieb der Anlage sichergestellt ist. 

Die Abwasser-Hebeanlage am Regenrückhaltebecken in der Altheimer Straße hat eine wichtige Funktion innerhalb des Abwassertransports im Stadtgebiet Dieburg: Das gesamte Abwasser aus dem Gewerbegebiet Dieburg-Nord und ein großer Teil von Dieburg-Ost wird von der Anlage im Hebewerk Banngraben angehoben. „Ein Ausfall hätte zur Folge, dass das Abwasser in den Kellern der Gebäude – falls keine Rückstau-Sicherung vorhanden ist – und aus den Schachtdeckeln im Nordring austreten würde“, erklärt der Leiter des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung (EAB) der Stadt Dieburg, Michael Dingeldey. Besonders kritisch wäre es, wenn zum Stromausfall zeitgleich starker Regen hinzukäme. 

Die technische Anlage „Banngraben“ am Ende der Altheimer Straße in Dieburg besteht aus einem Hebewerk, einem Regenüberlaufbecken mit 900 Kubikmetern Fassungsvolumen und einem Erdbecken mit rund 7.125 Kubikmetern. Der Regenüberlauf des Stauraums entwässert in den Banngraben. In der Hebeanlage wird das Abwasser um fünf Meter angehoben, damit es im Gefälle zur Kläranlage fließen beziehungsweise im Rückhaltebecken gepuffert werden kann. Die Förderleistung der Anlage liegt bei 3.430 Liter pro Sekunde (!). Zurzeit erfolgt die Stromversorgung lediglich durch eine Trafostation von E-Netz Südhessen auf dem Grundstück der Hebeanlage. Die Kosten für die Netzersatzanlage belaufen sich auf rund 380.000 Euro, die Inbetriebnahme ist für den September 2023 geplant.