Kultur

Open-Air-Kino mit Amy-Winehouse


Mitglied des „Klub 27“ zu werden, darauf hätte Amy Winehouse sicherlich gerne verzichtet. Doch dass sie sich zu den Musikern von Janis Joplin bis Jim Morrison gesellte, die im Alter von 27 verstarben, hat kaum jemanden überrascht. Das kurze, tragische Leben der Sängerin schildert Sam Taylor-Johnson in dem biographischen Film „Back to Black“, der am Freitag, 7. Juni 2024, auf einer zehn mal fünf Meter-Leinwand im Open-Air-Kino im Schlossgarten Dieburg gezeigt wird. Einmal mehr gilt das Motto „Klappstuhl-Kino“ – was heißt, jeder und jede bringt seine eigene Sitzgelegenheit mit, auch Picknickdecken eignen sich natürlich fürs Kinoerlebnis unter freiem Himmel. Nicht zuletzt sollten ein Regenschirm und eine warme Decke je nach Wetter im Gepäck nicht fehlen, genauso wie eine Taschenlampe für den Heimweg. 

Veranstalter sind das Kulturamt der Stadt Dieburg und das Mobile Kino Hanau. Tickets gibt es zum Preis von 8 Euro im Vorverkauf im Biergarten im Schlossgarten oder auch direkt an der Abendkasse. Einlass ist ab 20 Uhr, Filmstart gegen 21.30 Uhr, bewirtet wird durch den Biergarten im Schlossgarten. 

Zum Film:
Im Juli 2011 starb Amy Winehouse an einer Alkoholvergiftung, mehr als vier Promille soll sie im Blut gehabt haben. Neun Jahre zuvor war sie noch eine unbekannte junge Frau, die im Londoner Stadtteil Camden aufwuchs. Als in der falschen Ära lebend bezeichnet sich Amy, die von Musik und Mode der 50er Jahre begeistert und beeinflusst ist, auch dem Jazz sehr zugetan, allerdings auch den dunklen Seiten, den Drogen. Von Anfang an bestimmen sie den Alltag der aufstrebenden Sängerin. Für einen biographischen Film, der von Erfolg, Exzess und dem absehbaren frühen Tod seiner Hauptfigur erzählt, stellt sich somit die Frage, ob ein Ereignis oder eine Person als Hauptursache für den Abstieg verantwortlich gemacht wird. In „Back to Black“ konzentriert sich Regisseurin Sam Taylor-Johnson, die ein Drehbuch von Matt Greenhalgh verfilmt, ganz darauf, ein intimes, sensibles Porträt ihrer Hauptfigur zu zeichnen, das von vielen persönlichen Enttäuschungen geprägt war, vom Verlangen, ihre Emotionen in ihre Musik fließen zu lassen, vor allem aber von einem  Übermaß an Gefühlen, die Winehouse oft in ihre Kunst zu kanalisieren wusste, die aber ebenso oft zu extremem Verhalten führte. Im Bemühen, Leben und Sterben von Amy Winehouse gerade nicht zu dramatisieren oder zu skandalisieren, hat Taylor-Johnson einen Film gedreht, der seine Protagonistin als sehr durchschnittliche Person zeigt, die vor allem eine große Gabe hatte: ihre Stimme. 

GB/ USA/ F 2024, Regie: Sam Taylor-Johnson, Darsteller: Marisa Abela, Eddie Marsan, Jack O’Connell, Lesley Manville, Juliet Cowan, Bronson Webb; 122 Minuten; ab 12 Jahren.