Freibad

Freibad: 2024 öffnet nur Nichtschwimmerbereich


Es ist die nächste Hiobsbotschaft, die alle Beteiligten des Freibad Neubaus vor Kurzem erreichte: Wegen weiterer Verzögerungen bei den Bauarbeiten kann das Schwimm- und Springerbecken in der Saison 2024 nicht fertiggestellt werden. Damit bleibt es bei der Teilöffnung des Nichtschwimmerbereichs, der zum 1. Juni an den Start gehen wird. „Es ist sehr schade, dass unser Freibad dieses Jahr nicht komplett geöffnet werden kann“, bedauert Bürgermeister Frank Haus. „Aber immerhin stehen alle Gebäude, der gesamte Nichtschwimmer- und Kinderbereich sowie die Liegewiese und der Spielplatz zur Verfügung.“ Eine offizielle Eröffnung wird es zur Saison 2025 geben. 

Zum 1. Juni 2024 wird es aber definitiv die Möglichkeit geben, sich im neuen Dieburger Freibad abzukühlen: Alle neuen Freibad-Betriebsgebäude mitsamt Umkleiden, Toiletten und Vereinsräumen sollen geöffnet werden. Auch der gesamte Nichtschwimmerbereich inklusive neuer Rutsche, Wellness-Liegen und Massage-Düsen wird den Badegästen zur Verfügung stehen. Außerdem dem wird der gesamte Kleinkind-Bereich mit Planschbecken und Wasserspielplatz (Spraypark, Wassertulpe und -tunnel, interaktive Spielgeräte, Elefantenrutsche) zu Saisonbeginn fertig sein. Und nicht zuletzt werden sich die kleinen Freibad-Gäste auf dem Spielplatz austoben können, auf dem ein großes und ein kleines Spielschiff, vier Wipptiere und eine Nestschaukel zum Spielen einladen werden. Nicht zu vergessen das Kopf- und Fußfeld, das für alle möglichen Ballspiele bereitstehen wird. Für Entspannung nach der Abkühlung ist ebenfalls gesorgt: Auf der Liegewiese wird Rollrasen verlegt, damit die Fläche ab 1. Juni genutzt werden kann. Eine Absicherung und Absperrung der benachbarten Baustelle wird gewährleistet sein.

Ein Modell des neuen Dieburger Freibades.

Ursprünglich war geplant, dass nach der Teilöffnung des Ludwig-Steinmetz-Bades am 1. Juni 2024 im Laufe des Sommers auch das 50-Meter-Schwimmerbecken sowie die Sprungtürme und das Springerbecken geöffnet werden. Doch seitdem im Frühjahr 2022 die Bauarbeiten zum Neubau des Dieburger Freibades begonnen haben, hat es immer wieder Überraschungen auf der Baustelle gegeben, die den Zeitplan ins Wanken gebracht haben: jede Menge Altlasten, die zusätzlich entsorgt werden mussten, der Sprungturm, der sich instabil zeigte und zur Seite neigte, und vor allem Probleme mit der Wasserhaltung unterhalb der Sprunggrube. 

Sprungturm stabilisieren

Wie Architekt Michael Gruner mitteilt, zeigte sich erst während der Bauarbeiten, dass der denkmalgeschützte Zehn-Meter-Sprungturm mit den Betonwänden der Sprunggrube verbunden war: Mit bis zu 1,50 Meter tiefen Betonbohrungen musste der Turm daher Stück für Stück von den Wänden getrennt werden, was enorm viel Zeit kostete. Auch das Verfahren zur Stabilisierung des Baugrunds unter dem Sprungturm erwies sich als sehr umfangreich, zuletzt wurde der große Turm mit einem Betonbalken mit dem Drei-Meter-Turm verbunden, um zusätzliche Stabilität zu erreichen. 

Vor allem die notwendige Grundwasserabsenkung in der Sprunggrube hat aber zuletzt zu erheblichen Verzögerungen geführt: Zusätzlich zu den acht Brunnen an drei Seiten der Sprunggrube musste erst eine weitere Pumpmöglichkeit in der Mitte der Sprunggrube hergestellt werden, die aber auch nicht die nötige Absenkung des Grundwasserspiegels ermöglichte. „Zwischen den Brunnen strömte das Wasser so stark in die Grube, dass nicht einmal die Abbrucharbeiten möglich waren“, sagt Gruner. Letztlich wurde die gesamte Grundwasserabsenkungsanlage in der Leistung mehr als verdoppelt und lief zwischenzeitlich mit 16 Brunnen und dem mittigen Pumpensumpf – erst so konnte der Grundwasserspiegel ausreichend abgesenkt werden, um einen halbwegs trockenen Baugrund zu schaffen. 

Nur ein Bautrupp für die Edelstahl-Arbeiten

Angesichts dieser Entwicklung musste so manches Gewerk des Freibad-Neubaus nach hinten verschoben werden – auch die aktuell noch ausstehenden Arbeiten der Firma, die die Edelstahlbecken herstellt. Ursprünglich bereits im vergangenen Jahr begonnen, mussten die Montagearbeiten des großen Beckens durch die Verzögerung in der Sprunggrube unterbrochen werden. Nun erlaubt die Auftragslage in diesem Jahr nur einen Bautrupp in Dieburg, der nach Fertigstellung der Betonarbeiten die Edelstahlwände im Sport- und Sprungbecken fertigmontieren kann – so dass sich die Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende August hinziehen werden. Danach muss die Technik der Becken in Betrieb genommen, Beprobungen müssen durchgeführt werden, wofür wiederum rund vier Wochen ins Land gehen – zu lange für eine Öffnung des Sport- und Springerbeckens in der Badesaison 2024. 

So sieht die neue Freibad-Rutsche aus. Foto: Stadt Dieburg