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Leben & Erleben
Warum derzeit weniger Wasser durch den Herrngraben fließt
Vielen Dieburgern wird es bereits aufgefallen sein, dass durch den Herrngraben, der sich seinen Weg quer durch die Stadt bahnt, aktuell weniger Wasser als üblich fließt. Grund sind die Bauarbeiten am Freibad, bei denen regelmäßig Grundwasser abgepumpt werden muss – das dann durch den Herrngraben abgeleitet wird. Vor allem in der Baugrube des Sprungbeckens muss regelmäßig Grundwasser abgepumpt werden, um einen halbwegs trockenen Baugrund zu schaffen. Damit das Wasser in solchen Fällen nicht zu hoch steigt oder sich auf die Baustelle zurück staut, wird der Wasserspiegel im Herrngraben bis zum Ende der Bauarbeiten möglichst flach gehalten.
Reguliert wird der Wasserstand in allen Bächen und Gräben Dieburgs durch sogenannte Wehre. Das sind Stauanlagen, über die der Zu- bzw. Abfluss eines Fließgewässers reguliert werden kann. In Dieburg gibt es 12 Wehranlagen, die allesamt per Hand – also mit der Kurbel – bedient werden. Für den Wasserstand im Herrngraben wird die Wehranlage im südlichen Bereich des Schlossgartens am Trapezteich unweit der Fischtreppe verwendet.
Durch die größere Gersprenz kann das Wasser aus dem Freibad nicht abgepumpt werden, weil hier genügend Wasser für die Fischtreppen fließen muss. Der Einbau der Fischtreppen war eine Maßnahme auf der Grundlage der europäischen Wasserrahmen-Richtlinien, bei der es um die Schaffung einer ökologischen Durchgängigkeit der Gersprenz ging: Die Fische sollen nicht durch unüberwindbare Wehre am Aufwärts- oder Abwärtsschwimmen gehindert werden. In Dieburg gibt es drei Fischaufstiegsanlagen, eine am Amtsgericht, eine am Graben an der Brückenmühle und eine am Schloss Stockau im Schlossgarten. Damit diese funktionieren, muss allerdings immer genügend Strömung im Wasser – im Falle Dieburgs also in der Gersprenz – vorhanden sein.