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Freibad
Das Dieburger Freibad ist eröffnet!
Endlich! Das Dieburger Freibad ist eröffnet! Am Samstag, 1. Juni, wurde im Beisein der ersten Badegäste und einiger Ehrengäste die Wimpelkette durchgeschnitten – womit der Badespaß im großen Teil des sanierten Ludwig Steinmetz-Bad offiziell startete. Bürgermeister Frank Haus begrüßte alle zu diesem ganz besonderen Tag für die Stadt Dieburg: „Wir eröffnen heute den Bereich, der uns persönlich am allerwichtigsten ist: den für die Kinder“, sagte Haus mit Blick auf die Teilöffnung – und dankte Stadtverordneten, Magistratsmitgliedern, Planer Michael Gruner, Betriebsleiter Holger Kern samt Team und all diejenigen, die das Projekt möglich gemacht haben. Stadtverordnetenvorsteher Dr. Harald Schöning erinnerte daran, dass der Freibad-Neubau das teuerste Projekt ist, das sich die Stadt jemals geleistet hat. „Heute sehen wir: Es ist fast kein Stein auf dem anderen geblieben, das einzige aus dem alten Bad sind der Sprungturm und der Frosch.“ Die Stadtverordneten hätten sich die Entscheidung seinerzeit nicht leicht gemacht, „aber letztlich waren wir überzeugt: Wir wollen uns das für Dieburg leisten, weil ein Schwimmbad für die Bevölkerung ganz wichtig ist.“
Nach dem offiziellen Teil des Eröffnungstages trauten sich die ersten Wasserratten trotz regnerischen Wetters laut jubelnd ins kühle Nass, natürlich wurde auch die Rutsche sogleich in Beschlag genommen. Die Kleinsten stürmten das Piratenschiff auf dem Spielplatz, die Größeren genossen den Rundgang durch die neue Anlage, und der neue Kiosk-Pächter Mario Stringa verwöhnte die ersten Badegäste auf der großzügigen Terrasse mit Speisen und Getränken.
Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten konnten Sportbecken und Sprunganlage nicht fertiggestellt werden, weshalb diese Saison nur der Nichtschwimmer-Bereich zur Verfügung steht. Die offizielle Eröffnungsfeier des sanierten Ludwig-Steinmetz-Bades findet aus diesem Grund erst zu Beginn der Badesaison 2025 statt. Dennoch wird auch in dieser Saison einiges geboten, was den Besuch des neuen Dieburger Freibades lohnenswert macht: Schon am Eingang begrüßt der frisch aufbereitete Schwimmbadfrosch an seinen angestammten Platz die Badegäste. Das Neue: Per Buzzer-Knopf kann das Tier den Wasserstrahl ins dazugehörige Becken spucken. Im 500 Quadratmeter großen Nichtschwimmerbecken gibt es die neue „Tri Slide-Rutsche“, außerdem laden Wellness-Unterwasserliegen, Sprudel-Sitzbänke, Spritzdüsen, eine Schwallbrause und eine Nackendusche zum Entspannen ein. Für die Jüngsten steht der Kleinkind-Bereich bereit – mit einem 100 Quadratmeter großen Planschbecken inklusive Elefantenrutsche, interaktiven Spielgeräten, einem großzügigen Wasserspielplatz mit Spritztieren, Spraypark und Wassertulpe.
„Das hier ist ein Paradies für Kids“, freut sich Freibad-Betriebsleiter Holger Kern mit dem Blick über den großzügigen Beckenbereich für die Kleinsten, der teilweise mit einem Segeltuch überdacht ist. Das Spritz-Vergnügen hat auch einen Sinn: „Hier können wir die Kinder ans Wasser heranbringen, sie daran gewöhnen, dass auch das Gesicht einmal nass gespritzt wird“, weiß Kern und fügt hinzu: „So verlieren sie die Angst, was die Voraussetzung zum Schwimmenlernen ist.“ Viel Spaß bietet auch der neu gestaltete Spielplatz, auf dem die Kinder bei der Eröffnung auch sofort das Piratenschiff eroberten, außerdem laden vier Federwippen und eine Nestschaukel zum Spielen ein. Für die Größeren steht ein „Kopf- und Fußfeld“ zur Verfügung, auf dem gekickt und gespielt werden kann. Für die Liegewiese wurden vor drei Wochen 2.500 Quadratmeter Rollrasen verlegt, so dass es sich nach einem Bad im erfrischenden Nass auch gut entspannen lässt.
Die Sanierung des 1953 erbauten Ludwig-Steinmetz-Bades ist das größte Bauprojekt der Dieburger Nachkriegsgeschichte. Im Frühjahr 2022 begonnen, hat es bei den Bauarbeiten auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Gelände allerdings immer wieder Überraschungen gegeben, die den Zeitplan erheblich ins Wanken gebracht haben: Bei den Abrissarbeiten stellte sich heraus, dass die Menge an Schadstoffen, die aufwändig entsorgt werden müssen, größer war als erwartet. Auch die Grundwasserabsenkung erwies sich als problematisch: Um das immer wieder nachströmende Wasser in der Baugrube des Sprungbeckens abzupumpen, musste die Grundwasserabsenkungsanlage in ihrer Leistung mehr als verdoppelt werden und lief zwischenzeitlich mit 16 Pumpen – erst so wurde der der Grundwasserspiegel so weit abgesenkt, dass mit dem Rohbau des Beckens begonnen werden konnte.
Als wahres Sorgenkind stellte sich der denkmalgeschützte Zehn-Meter-Sprungturm heraus, der als einziges Element des alten Freibades erhalten bleibt: Während der Bauarbeiten zeigte sich, dass das Bauwerk mit den Betonwänden der Sprunggrube verbunden war. Daher musste der Turm mit bis zu 1,50 Meter tiefen Betonbohrungen Stück für Stück von den Wänden getrennt werden – was enorm viel Zeit kostete. Auch das Verfahren zur Stabilisierung des Baugrunds erwies sich als umfangreich, zuletzt wurde der große Turm durch einen Betonbalken mit dem Drei-Meter-Turm verbunden, um die notwendige Stabilität zu schaffen.
Alles in allem kostet die Generalsanierung des Dieburger Freibades rund 17 Millionen Euro, den Großteil stemmt die Stadt, der Bund zahlt drei Millionen, das Land eine Million an Fördergeldern. Komplett erneuert wurde die gesamte Badewassertechnik, allein im Technik-Keller stecken rund 4 Millionen Euro. Gespeist wird das Freibad aus einem Brunnen, der aus 26 Metern Tiefe auch den benachbarten Sportplatz und das Sportbad mit Wasser versorgt. „Die Sanierung des Freibades kommt einem Neubau gleich“, so das Resümee von Betriebsleiter Holger Kern.
Inzwischen ist der Rohbau von Sport- und Sprungbecken fertiggestellt, jedoch müssen noch Edelstahlwände verbaut und verschweißt sowie weitere Arbeiten wie beispielsweise die Montage der Überlaufrinne erledigt werden. Der Sprungturm erhält einen neuen Anstrich und ein neues Geländer, auch das Ein- und das Drei-Meter-Brett werden erneuert. Hinzu kommt die Anlage der Grünflächen rund ums Sport- und Sprungbecken – alles Bauarbeiten, die voraussichtlich bis zum Ende dieser Badesaison dauern werden. Eine Absicherung und Absperrung der Baustelle zum geöffneten Teil des Freibades ist durch einen Bauzaun gewährleistet, der mit optisch ansprechenden Bannern versehen ist – so dass dem Badespaß im geöffneten Teil des Freibades in dieser Saison nichts im Wege steht.
Eintrittspreise 2024:
Wegen der geänderten Öffnungszeiten und weil nicht alle Bereiche des Freibades zur Verfügung stehen, werden die Eintrittspreise für die Saison 2024 um die Hälfte reduziert: Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Schüler, Azubis, Studierende etc. 1,50 Euro, Kinder bis sechs Jahre sind frei. Die Feierabendkarte ab 17.30 Uhr kostet für Erwachsene 1,50 Euro, ermäßigt 1 Euro. Für Tagesfamilienkarten werden 5,50 Euro fällig, Schulklassen und Vereine zahlen beim Besuch im geschlossenen Verband 10 Euro. Saisonkarten wird es dieses Jahr nicht geben.
Beitrag der Medienkompetenz-Redaktion von www.ParlamentsTV.de zur Teileröffnung des Ludwig-Steinmetz-Bades: