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Freibad
Neues aus dem Dieburger Freibad
Gut zwei Monate nach der Teilöffnung des Dieburger Freibades ist der Badebetrieb inzwischen voll im Gange. Wenn das Wetter mitspielt, tummeln sich vor allem Familien im Nichtschwimmer- und Babybecken, die seit 1. Juni für die Badegäste geöffnet sind. „Wir sind sehr zufrieden und bekommen viel positives Feedback für unser neues Freibad“, so das Fazit von Betriebsleiter Holger Kern. Wie berichtet, konnten wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten das Sportbecken und die Sprunganlage nicht fertiggestellt werden, weshalb diese Saison nur der Nichtschwimmer-Bereich zur Verfügung steht. Entsprechend genießen vor allem Familien mit Kindern die Sonnentage im neuen Ludwig-Steinmetz-Bad – während die Bauarbeiten im durch einen mit Bannern versehenen Bauzaun abgetrennten Bereich weiter gehen.
Im 500 Quadratmeter großen Nichtschwimmerbecken wird die neue Tri-Slide Rutsche gut angenommen, auch Wellness-Liegen, Sprudel-Bänke, Spritzdüsen, Schwallbrause und Nackendusche erfreuen sich großer Beliebtheit. Das gut 100 Quadratmeter große Planschbecken mit Elefantenrutsche und interaktiven Spielgeräten sowie der Wasserspielplatz mit Spritztieren, Spraypark und Wassertulpe kommen bei den Kleinsten gut an. Nicht zuletzt wird der Spielplatz mit dem großen Piratenschiff rege genutzt, und auch der Freibad-Kiosk samt Aufenthaltsbereich auf der großen Terrasse ist gut frequentiert. Bezahlen können die Badegäste am Eingang übrigens mittlerweile bargeldlos, denn EC-Karten Zahlung ist seit einigen Wochen möglich.
Wegen der nur teilweisen Öffnung können in der Badesaison 2024 allerdings nicht so viele Besucher ins Freibad gelassen werden wie üblich, weil der Platz im Nichtschwimmer- und Kinderbecken nicht so viele Menschen zulässt, als wenn alle Becken zur Verfügung stehen. Damit es nicht zu eng wird und die Sicherheit aller Badegäste gewährleistet werden kann, wurde eine maximale Anzahl von 1.000 Besuchern festgelegt. Wenn diese Zahl erreicht ist, wird das Eingangstor für den jeweiligen Badetag geschlossen und eine entsprechende Information ausgehängt – passiert ist das in dieser Badesaison seit der Öffnung am 1. Juni bislang an drei Tagen.
Neu: die Besucher-Ampel
Damit niemand vor verschlossenen Türen steht, können Badegäste ihren Besuch des Dieburger Freibades neuerdings auf der städtischen Website www.freibad.dieburg.de vorplanen: Über die Besucher-Ampel kann man die aktuelle Anzahl an Badegästen einsehen und sich so frühzeitig ein Bild davon machen, wie viele Gäste sich bereits im Freibad aufhalten – und ob sich die Fahrt dorthin noch lohnt.
Bauarbeiten werden fortgesetzt
Inzwischen gehen die Bauarbeiten am Sport- und Sprungbecken weiter: Der große Baukran konnte bereits abgebaut werden, im Sportbecken werden aktuell die letzten Edelstahlwände verbaut und verschweißt sowie weitere Arbeiten wie etwa die Montage der Überlaufrinnen erledigt. Die Sprunggrube ist fertiggestellt und mit Wasser gefüllt, wobei das Wasser in diesem Falle als Auflast dient, um die Grundwasserabsenkung der Bauphase abbauen zu können. Denn die war umfangreicher, als ursprünglich gedacht. Um das immer wieder nachströmende Wasser in der Baugrube abzupumpen, musste die Grundwasserabsenkungsanlage in ihrer Leistung mehr als verdoppelt werden und lief zwischenzeitlich mit 16 Pumpen – erst so wurde der der Grundwasserspiegel so weit abgesenkt, dass mit dem Rohbau des Beckens begonnen werden konnte.
Aktuell erhält außerdem der Sprungturm einen neuen Anstrich und ein neues Geländer, auch das neue Ein- und das Drei-Meter-Brett werden montiert. Das denkmalgeschützte Zehn-Meter-Bauwerk, das nach der Sanierung als einzig sichtbares Element des alten Freibades erhalten bleibt, musste während der Bauarbeiten aufwändig stabilisiert werden, zuletzt wurde der Turm durch einen Betonbalken mit dem Drei-Meter-Turm verbunden, um die notwendige Stabilität zu schaffen.
In den kommenden Wochen werden außerdem die Grünflächen rund ums Sport und Sprungbecken angelegt und die Pflasterarbeiten erledigt – alles Bauarbeiten, die voraussichtlich bis in den Herbst hinein dauern werden. Voraussichtlich Anfang Oktober wird die Filteranlage in den beiden „großen“ Becken dann in den Probebetrieb gehen, so dass im Laufe des Herbstes die Bauarbeiten abgeschlossen werden können. Die offizielle Eröffnungsfeier des komplett sanierten Ludwig Steinmetz-Bades findet dann zu Beginn der Badesaison 2025 statt.
Die Generalsanierung des 1953 erbauten Ludwig-Steinmetz-Bades ist das größte Bauprojekt der Dieburger Nachkriegsgeschichte. Die Bauarbeiten auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Gelände haben im Frühjahr 2022 begonnen. Alles in allem kostet die Sanierung rund 17 Millionen Euro, den Großteil stemmt die Stadt Dieburg, der Bund zahlt drei Millionen, das Land eine Million an Fördergeldern. Komplett erneuert wurde neben den Schwimmbecken und allen Gebäuden auch die gesamte Badewassertechnik, allein im Technik-Keller stecken rund 4 Millionen Euro. Gespeist wird das Freibad aus einem Brunnen, der aus 26 Metern Tiefe auch den benachbarten Sportplatz und das Dieburger Sportbad mit Wasser versorgt.