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Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung
Ratten in der Kanalisation
Ratten gehören zu der Gattung der Nagetiere. Die bekanntesten und weitverbreitetsten Arten weltweit sind die Wanderratten und die Hausratten. Vereinzelte Tiere können eine Kopfrumpflänge zwischen 8 bis 30 Zentimetern erreichen und bis zu 500 Gramm wiegen.
Ratten leben überwiegend in Waldgebieten und vermeiden den Kontakt zum Menschen. Einige Arten jedoch passten sich mit der Zeit an die Nähe des Menschen an und finden sich auf Wohngrundstücken und landwirtschaftlich genutzten Flächen wieder.
Ratten vermehren sich wie alle Nagetiere in kurzer Zeit. Die Tragezeit umfasst dabei ca. drei Wochen, die Lebenserwartung beträgt ca. zwei Jahre. Die Wanderratte kann bis zu 22 Neugeborene zur Welt bringen, allerdings liegt der Durchschnitt bei etwa 8 bis 9.Als kleine Akrobaten meistern sie, bedingt durch ihre sehr guten Kletter- und Schwimmfähigkeiten, viele Hürden. Ratten sind Allesfresser und leben in Rudeln von etwa 20 bis 100 Tieren. Neue, unbekannte Nahrungsquellen testen sie zunächst sehr vorsichtig. Droht ihnen keine Gefahr, informieren sie sich gegenseitig über solche Futterstellen. Ihr feiner Geruchssinn hilft ihnen auf der Suche nach Futterquellen. Ratten leben auch in der Kanalisation. Dort finden sie ungestörte Rückzugs- und Nistmöglichkeiten – im öffentlichen wie im privaten Bereich. Sie ernähren sich aber nicht von den Fäkalien im Abwasser, sondern gehen entweder außerhalb der Kanäle auf Futtersuche oder fressen Küchenabfälle, die fälschlicherweise über die Kanalisation "entsorgt" werden.
Gefahr durch Ratten?
Bereits im Mittelalter wurde die Pest durch den Rattenfloh übertragen. Mittlerweile ist die Pest aus dem europäischen Raum verschwunden, dennoch kommen Ratten auf ihren Streifzügen durch die Kanalisation, Komposthaufen, Müllablagerungen etc. ständig mit vielen Krankheitserregern in Kontakt und können diese über ihren Urin beziehungsweise Kot auf Nahrungsmittel, andere Tiere und Menschen übertragen. Beispiele hierfür sind Toxoplasmen (Infektionskrankheiten, Gefahr für Schwangere) oder Salmonellen (Durchfallerkrankungen).
Auch Ratten zählen wie zum Beispiel Hunde und Katze zum Tierreich. Manche Menschen halten sogar Ratten als Haustiere.
Die Ratten sind Teil unserer Umwelt – Dennoch ist es wichtig, ihre Population und somit ihre Verbreitung zu begrenzen und sie am Eindringen in die häusliche Umgebung zu hindern. Jeder kann zur Eindämmung von Ratten beitragen. Hierzu genügt die Beachtung einiger Regeln:
- Keinen offenen Müll
- Lebensmittel nicht achtlos wegwerfen
- Essensreste nicht über offene Komposthaufen entsorgen
- Türspalten und andere Schlupflöcher verschließen
- Nistmöglichkeiten der Ratten reduzieren indem Keller, Schuppen und Höfe entrümpelt werden
- Küchenabfälle/Essensreste nicht über die Toilette entsorgen
Einen interessanten Filmbeitrag zu diesem Thema gibt es in der ARD-Mediathek:
Rattenbefall – was tun?
Wird ein Rattenbefall festgestellt, sind die jeweiligen Grundstückseigentümer verpflichtet, Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. Nach dem Infektionsschutzgesetz kann die zuständige Behörde (Ordnungsamt) Bekämpfungsmaßnahmen anordnen, um Gesundheitsgefahren abzuwenden. Allerdings dürfen nach dem Tierschutzgesetz nur besonders sachkundige Personen mit einer speziellen Ausbildung mit der Rattenbekämpfung in der öffentlichen Kanalisation beauftragt werden.
Hier erhalten Sie Hilfe und weitere Informationen
Ansprechpartner bei allgemeinen Fragen der Seuchenbekämpfung ist das Ordnungsamt der Stadt Dieburg
Telefon: (06071) 2002-123
E-Mail: Ordnungsamt@dieburg.de
Verantwortlich für die Rattenbekämpfung in der städtischen Kanalisation ist der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Dieburg
Telefon: (06071) 6182080
E-Mail: eigenbetrieb@dieburg.de