- Rathaus & Politik
- Leben & Erleben
- Nachhaltigkeit
- Wirtschaft & Stadtentwicklung
Die Zukunft gestalten
Unter diesem Leitspruch hat die Stadt Dieburg gemeinsam mit der Bürgerschaft eine Strategie zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt erarbeitet mit dem Ziel, die Stärken und Ressourcen der Stadt zu nutzen und an einem Ort stärker miteinander zu verbinden.
Dieburg ist eine Stadt, die über viele historische Gebäude in der Innenstadt und zahlreiche und großzügige Grünflächen und Gewässer in den daran anschließenden Bereichen verfügt. Künftig beides authentisch im Herzen der Stadt, dem Marktplatz, zusammenzuführen, ist ein innovativer Ansatz und soll zu einer vollkommen neuen Erfahrung und zu einem Anziehungspunkt werden. Der Marktplatz soll von Westen her das einladende Eingangstor zur Innenstadt und von Osten her finaler Höhepunkt der Fußgängerzone sein.
Dabei erfolgte die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmenplänen zur Attraktivitätssteigerung der Dieburger Innenstadt unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Nachhaltigkeit (Klima- und Umweltschutz) sowie Inklusion (Vielfalt der Angebote hinsichtlich Altersgruppen, Kulturkreisen und Einkommensgruppen) sowie Barrierefreiheit.
Bald drei Jahre nach der Bewerbung Dieburgs um das Förderprogramm sind die Ergebnisse des „Zukunft Innenstadt“-Prozesses inzwischen vielerorts in der Stadt sichtbar: die transportablen Pflanzkübel mit Bäumen, Pflanzen und Bänken auf dem Marktplatz und an verschiedenen Standorten in der Fußgängerzone, die fünf neuen Platanen auf der Ostseite des Marktplatzes, die automatisch versenkbaren Innenstadt-Poller, die barrierefreien Zugänge zum Marktplatz, der „Mobile Treff“ im Fechenbach-Park – um nur einige zu nennen. Nicht zu vergessen die „Mobile Bühne“ mit den inzwischen so beliebten Afterwork-Events auf dem Marktplatz, durch die Dieburgs Innenstadt in diesem Sommer bereits in der dritten Saison um unvergessliche Open-Air-Konzertabende bereichert wurde.
Räumlich fokussiert sich das Projekt auf den gelb hinterlegten Innenstadtbereich:
Wissenschaftliche Unterstützung erhielt das Projekt von der Hochschule Darmstadt aus dem Umsetzungsvorhaben ,,Zukunftsorientierte Stadtentwicklung" unter Leitung von Prof. Dr. Birte Frommer im Rahmen des Forschungsprojekts s:ne (Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung). Das Projekt wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Hessen im Rahmen des Programms „Zukunft Innenstadt" gefördert.
Zeitlicher Projektablauf im Überblick
Umsetzung - aktuelle Informationen zum Sachstand
MoBühne - erste sichtbare Veränderung etabliert!
Das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ hinterlässt erste Spuren in Dieburgs Mitte. Neben den zu erwartenden baulichen und gestalterischen Veränderungen gehört auch die Ausweitung des Unterhaltungs- und Kulturprogramms dazu. Die erste sichtbare Veränderung ist das Angebot einer mobilen Bühne, der sog. „MoBühne“, die von Künstlerinnen und Künstlern für Darbietungen vor Publikum genutzt werden kann, gleich ob sie ihrer Leidenschaft im Rahmen eines reinen Hobbys oder sogar als professionelle oder semiprofessionelle Künstler nachgehen. Auch für Vereine oder Künstlergruppen bietet die Bühne eine Plattform, das eingeübte Repertoire der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die MoBühne wird kostenfrei vermietet. Informationen zum Verleih und das Online-Bestellformular gibt es hier: Verleihanfrage MoBühne.
Was verbirgt sich dahinter? Die Stadtverwaltung hat einen PKW-Anhänger angekauft, der mit einem überdachten Bühnenmodul mit einer Größe von 2 x 3 Meter, 50 Klappstühlen aus Aluminium, sowie Sonnenschirmen beladen ist. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Bühne an einem beliebigen Ort in der Innenstadt aufbauen und damit zum Schauplatz für Konzerte, Lesungen, Kabarett und Vorführungen aller Art werden. Den Auf- und Abbau übernimmt der Betriebshof.
Den Auftakt hat die Stadt Dieburg selbst mit dem neuen Angebot von After-Work-Abenden, die seit dem Sommer 2022 regelmäßig auf dem Marktplatz stattfinden, gemacht. Hier geht’s zum vollständigen Artikel.
Hier die Bühne im Einsatz am 15.06.2023; als Künstler war die Magic Sound Big Band zu Gast.
MoBühne-Impressionen
MoBühne - Veranstaltungsreihe 2024 im Endspurt
Do., 08. August: Jazzband Obertshausen - Mit guter Laune sowie alten und neuen Jazz-Klassikern bringt die Band ihr Publikum zum Swingen. Das Repertoire der Band spannt sich von den Anfängen der Jazzgeschichte bis zu Swing, Latin und fetzigem Bebop.
Di., 03. September: Get-2gether - Get-2gether steht für „etwas andere“, anspruchsvolle und zeitlose Partymusik. Das Programm besteht aus klassischen Gute-Laune-Hits gepaart mit nicht ganz gewöhnlichen Coversongs. Ob Reggae, Dance, Hip-Hop, Rock & Pop – für jeden ist etwas dabei.
Die Termine für die After-Work-Abende findet man auch im Dieburger Veranstaltungskalender.
Mobile Bänke und Bäume im Innenstadtbereich
Die mobilen Bänke im Innenstadtbereich wurden erneuert. Robuste Bänke laden nun zum Verweilen ein. Die Möglichkeit zum Umstellen und Gruppieren der Bänke wird rege genutzt.
Anfang November 2022 wurden zudem Kübel mit Bäumen in der Innenstadt platziert: zunächst 7 Kübel auf dem Marktplatz und 1 Kübel auf dem Rathausvorplatz. Bepflanzt wurden sie von der Baumschule Pohlenz aus Dieburg.
Nach der festen Pflanzung von 5 Platanen auf dem Marktplatz wurden 3 der zunächst dort eingesetzten Pflanzkübel in die Steinstraße umgezogen und sorgen nun an neuer Stelle für ein grüneres Stadtbild.
Fechenbach als Bürgerpark
- Bereits installiert: 3 Strompoller im Park zur Optimierung der Stromversorgung bei Veranstaltungen sowie für den mobilen Treffpunkt.
Mobiler Treff eröffnet
Mit dem „MoTreff" gibt es ab sofort einen neuen Treffpunkt in der Dieburger Innenstadt: Der mit Holz verkleidete Bauwagen wird künftig während der warmen Jahreszeit als mobiler Treff im Fechenbach-Park zwischen den großen Bäumen unweit des Gersprenz-Ufers stehen. „Wir freuen uns, dass wir nun während der Sommermonate eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mitten in der Innenstadt anbieten können“, erklärte Bürgermeister Frank Haus bei der Einweihung Anfang Juli und dankte zugleich allen Beteiligten, die dieses Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ möglich gemacht haben. „Wir sind gespannt auf das Programm, das die Kinder- und Jugendförderung in den kommenden Wochen auf diese Bühne zaubern wird“, so Haus.
Genutzt wird der Bauwagen, bei dessen Anblick sich viele sicher an Peter Lustig und seine „Löwenzahn“-Sendung erinnern, vor allem vom Team der Kinder- und Jugendförderung, aber auch von der Stadtbibliothek, dem Museum und anderen Gruppierungen. „Das ist eine tolle Ergänzung zu unseren Räumlichkeiten im Jugendcafe“, freut sich Dieburgs Jugendpfleger Fabian Lipp über die neue Location und fügt hinzu: „Wir werden den Bauwagen in den Sommermonaten als Spielmobil nutzen und viele unserer Aktivitäten in den Fechenbach-Park verlegen.“ Zur kalten Jahreszeit steht der Bauwagen dann zum Überwintern auf dem Gelände des Betriebshofs.
Zunächst einmal werden die Ferienspiel-Kinder vom 15. bis 26. Juli von dem neuen Treffpunkt profitieren, denn die Aktivitäten sollen an mehreren Wochentagen im Fechenbach-Park stattfinden. Danach wird das Spielmobil in den Sommerferien (außer in der fünften Woche!) jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16 bis 19 Uhr und nach den Sommerferien immer montags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet sein. Ob der Montagstreff, der Internationale Treff, der Kindertreff, Yoga-Workshops oder Selbstverteidigungskurse – viele der Juca-Angebote werden sich bis zum Martinsmarkt bei schönem Wetter im Fechenbach-Park abspielen - so dass auch diejenigen, die zufällig vorbeikommen, das Angebot nutzen können.
Ausgestattet ist das Spielmobil mit Sitzgelegenheiten und einem hölzernen Bühnenpodest, auf dem etwa Lesungen oder kleine Theaterstücke stattfinden können. Außerdem gibt es zahlreiche Spielgeräte wie Bobbycars, Turnmatten, einen Fußball, Volleyball und Basketball, ein großes Vier Gewinnt-Spiel, einen Jenga-Turm und eine Torwand, die zwischen den Bäumen aufgespannt zum Kicken genutzt werden kann. Auch Gesellschaftsspiele stehen bereit, so dass die Kinder und Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten haben, sich zu beschäftigen - naturnah mitten im Park und zugleich mitten in der Dieburger Innenstadt.
Sonnensegel am Schloss Fechenbach
Zwei Sonnensegel a 3x5 m Größe erhöhen die Aufenthaltsqualität im Steingarten von Schloss Fechenbach. Die Beschattung ermöglicht die Nutzung der Freifläche für Veranstaltungen, Führungen und Lehrveranstaltungen.
Weitere Maßnahmen für den Fechenbachpark
In Vorbereitung: Errichtung einer öffentlichen Toilettenanlage im Fechenbachpark.
Platanen auf der Ostseite des Markplatztes gepflanzt
Fünf Platanen sorgen seit April 2024 für mehr Schattenplätze auf dem Dieburger Marktplatz: Passend zu den bereits existierenden Baumreihen auf der Westseite wurden die Bäume auf die Ostseite des Marktplatzes entlang der Häuserreihe gepflanzt.
Der Standort der Baumreihe orientiert sich am Fundament des Renaissance Rathauses, das 1992 bei Bauarbeiten zutage kam und sich noch unter dem Marktplatz-Pflaster befindet. Aufgrund eventuell zu erwartender archäologischer Funde wurde eine baubegleitende Untersuchung durchgeführt. Auch der Verlauf von Wasser- und Stromleitungen unter dem Straßenpflaster wurde bei der Pflanzung berücksichtigt. Die neuen Platanen haben eine Stammhöhe von je drei Metern. Der Wurzelbereich ist mit passenden Baumschutzscheiben versehen, in welche eine Beleuchtung für die Abendstunden integriert ist.
Begrünung Innenstadt
Ergänzende Begrünungen im Altstadtbereich an bis zu acht Standorten werden nach Vorliegen der Angebote für die Baumpflanzungen auf dem Marktplatz adressiert – unter Berücksichtigung der dann verbleibenden Mittel.
Barrierefreie Wegeführung auf dem Marktplatz
Barrierefreie Umgestaltung der Marktplatz-Zugänge im Norden und Westen: Die Neigung der Rampen gegenüber dem Eingang zum Fechenbach-Park sowie an der Volksbank in Richtung Parkplatz „Auf der Leer“ ist deutlich (auf maximal sechs Prozent) reduziert worden. Zudem sind die Rampen nun breiter ausgeführt und in der sich an die Rampen anschließenden Straßenpflasterung ist die Verfugung optimiert. Damit ist ein wesentlicher Schritt hin zur besseren Erreichbarkeit des Marktplatzes für Rollstuhl- und Rollator-Fahrer gemacht.
Verkehrsberuhigung Innenstadt: Automatische Straßenpoller sind in Betrieb
Die Stadt Dieburg hat an den Zufahrten zur Fußgängerzone versenkbare Straßenpoller installiert – alle vier Anlagen sind am 1. Oktober in Betrieb gegangen. Die Standorte befinden sich in der Zuckerstraße, Steinstraße, Schloßgasse und Rheingaustraße. Ziel ist es, das Verkehrsgeschehen in der Fußgängerzone nur noch auf berechtigte Personen zu begrenzen und so die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Das Szenario, dass etwa Autofahrer ohne Ortskenntnis plötzlich abenteuerliche Wendemanöver auf dem Marktplatz vollziehen, soll damit endgültig der Vergangenheit angehören. Die Inbetriebnahme der Poller diese Woche verlief reibungslos, erste Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind positiv: mehr Ruhe, weniger Verkehr – das ist spürbar in Dieburgs Fußgängerzone.
Die automatisch versenkbaren Poller werden werktags außerhalb der Lieferzeit sowie sonntags hochgefahren. Die Abstände zwischen sind so gewählt, dass die Poller zu Fuß oder mit dem Rad sicher passiert werden können. Das Ordnungsamt der Stadt beobachtet nun, inwiefern sich die Verkehrsströme in der Innenstadt verlagern, wird die Ausweichstrecken im Auge behalten und dort verstärkt kontrollieren. An der Einfahrt zur Zuckerstraße wurde in Richtung Penny-Parkplatz eine Lieferzone eingerichtet, auf der Lieferanten ihre Fahrzeuge abstellen können.
Natürlich können alle Anwohner und Gewerbetreibenden auch nach der Inbetriebnahme der Poller ihre Wohnung bzw. Geschäftsräume mit dem Auto erreichen: Zufahrtsberechtigte aktivieren entweder über ihr Mobiltelefon den beweglichen Poller oder werden mit einem Handsender (Transponder) zum Absenken ausgestattet. Für diesen muss eine Kaution von 80 Euro hinterlegt werden. Die Möglichkeit zur Steuerung der Poller ist vorgesehen für alle Angehörigen eines Haushalts, die über eine Fahrerlaubnis verfügen sowie für Inhaberinnen oder Inhaber von Ladengeschäften, Gaststätten, Praxen oder sonstigen Betrieben. Wird nur einmalig eine Zufahrt etwa für Handwerker etc. benötigt, vergibt die Stadt Dieburg eine begrenzt gültige PIN, die in das Tastenfeld des Bedienterminals eingegeben werden kann. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und auch die Müllabfuhr verfügen über eigene Berechtigungen zum Herunterfahren der Poller. Bei einem Stromausfall fahren alle automatischen Poller herunter, so dass die Erreichbarkeit der Fußgängerzone gewährleistet ist.
- Alle Infos rund um die Poller, die Regelungen und die Möglichkeit der Zufahrt in die Innenstadt gibt es hier:
Ersatz und Ergänzung von Sitzgelegenheiten
Auch für die vorhandenen Sitzbänke im Fechenbachpark und auf beiden Seiten des Gersprenzufers wird es neues Stadtmobiliar geben: Dort sollen demnächst neue Bänke und teils auch Garnituren mit Tischen aufgestellt werden. Ersatz und Ergänzung von Sitzgelegenheiten ist inzwischen geliefert, die Installation erfolgt demnächst. Damit wird eine Aufwertung des Dieburger Zentrums optisch und funktional durch gestalterisch aufeinander abgestimmtes Stadtmobiliar erreicht – konkret in den Bereichen Marktplatz, Zentturmstraße (vor Ärztehäusern), Jungfernstieg, Stadtkirche, Rathausbrunnen, Fechenbachpark, Gersprenzufer beidseitig am Mühlturm.
Dieburg am Wasser: Neue Sitzgelegenheiten direkt am Gersprenzufer
Es wird gemütlich an der Gersprenz: Diese Woche haben die Bauarbeiten für die Installation neuer Sitzgelegenheiten im Bereich der Stadtmauer zwischen Mühlturm und dem Spielplatz „Am Wall“ begonnen. 13 Sitzbänke werden dort unweit der Fischtreppe direkt am Ufer platziert. Das Projekt steht unter dem Titel „Dieburg am Wasser“ und ist Teil des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ des Landes Hessen, dessen Investitionen der langfristigen und nachhaltigen Entwicklung von Dieburgs Mitte dienen sollen. Insgesamt 550.000 Euro Fördermittel standen in den Jahren 2022 bis 2024 zur Verfügung, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten.
Grundlage für die neuen Sitzbänke war eine Bürgerbefragung zum Auftakt des Projekts, bei der mehrfach der Wunsch geäußert wurde, in der Innenstadt einen Aufenthaltsort zu schaffen, durch den das Gersprenzufer aufgewertet wird. Schließlich verfügt Dieburg zwar über vergleichsweise viele Wasserflächen im Stadtgebiet, der direkte Zugang ist jedoch in der Regel nicht möglich. In einer Arbeitsgruppe wurde das Ufer an der Fischtreppe als Standort für die neuen Sitzbänke auserkoren, weil es zentral an Fußgängerzone und Marktplatz liegt und zum anderen durch die Nähe zu Rathaus, Landratsamt, Museum, Fechenbachpark und Spielplatz gut frequentiert ist.
Insgesamt 13 Sitzelemente werden – außerhalb des Überschwemmungsgebiets – auf einer Länge von rund 50 Metern auf beiden Uferseiten der Gersprenz in den Boden eingelassen. Die Standorte orientieren sich am vorhandenen Baumbestand, um alle Bäume zu erhalten. Die Bänke bestehen aus Stahlbeton und Holz, hinzu kommt jeweils unterhalb der Sitzfläche eine Ebene aus rund 40 Zentimeter breiten Blocksteinen, so dass die Bänke gefahrlos erreicht werden können. Bei der Auswahl der Sitzelemente wurde berücksichtigt, dass sie sich harmonisch ins Dieburger Stadtbild einfügen und den Blick auf die Gersprenz – etwa durch hohe Rückenlehnen – nicht beeinträchtigen.
Mit den Sitzgelegenheiten sollen der Fechenbachpark und das Gersprenzufer attraktiver und erlebbar werden – eine Vision, die von Beginn an zentrales Element des Programms „Zukunft Innenstadt“ war: die Grünflächen in der Stadtmitte mit dem Marktplatz und Fußgängerzone zu verbinden – durch einen Korridor beginnend am Lauf der Gersprenz, der die Besucher Dieburgs mitten ins Leben der Innenstadt leiten soll. Dort angekommen, kann sich der Einkaufsbummel in der Fußgängerzone anschließen, bevor nach einem Aufenthalt auf dem aufgewerteten Markplatz wiederum der Ausgangspunkt am Gersprenzufer erreicht wird – das sich zum Abschluss einmal mehr zum Entspannen im Grünen anbietet.
Ideensammlung und Konzeptionsphase als Grundlage des Projekts Zukunft Innenstadt
Ideensammlung mit beeindruckender Bürgerbeteiligung abgeschlossen
Im Zeitraum 11. bis 23. Juli 2022 haben 90 Dieburger Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus umliegenden Gemeinden die Gelegenheit genutzt, Ideen für die weitere Entwicklung der Dieburger Innenstadt ins Projekt einzubringen. Insgesamt 280 Anregungen wurden im Rahmen der Aktion beigesteuert - entweder im persönlichen Austausch mit Vertretern des Projektteams im Mini-Café auf dem Marktplatz oder online über den „Anregungs- und Ereignismelder“ der Stadt Dieburg.
Eine vollständige, strukturierte Darstellung der Ideen wurde im Rahmen des Projekts erstellt und in einem Workshop 2 am 19. Oktober 2022 mit Vertreterinnen und Vertretern diverser Interessengruppen diskutiert. Hier eine kleine Übersicht über besonders häufig genannte Themen:
- Begrünung/Beschattung Marktplatz/Innenstadt
- Gastronomie: Optimierung Öffnungszeiten und Angebot (z.B. Bowls, vegane Speisen)
- Verkehrsberuhigung über den bisherigen Umfang hinaus
- Zugang zur Gersprenz (Ruheoasen, Pop up-Gastronomie)
- Events in der Stadt (wie z.B. aktuell bereits durch die Mobile Bühne der Stadt unterstützt)
- Minicafé auf dem Markt wieder beleben
- Aufenthalts-/Treffmöglichkeiten in der Innenstadt – ohne Konsumzwang und barrierefrei
Ideensammlung – Verlosung Sachpreis
Unter allen an der Ideensammlung Teilnehmenden wurde ein kleiner Sachpreis verlost. Die Verlosung erfolgte im Rahmen des Workshop 1 am 14. September 2022 durch Bürgermeister Frank Haus und „Losfee“ Claudia Moosdorf, ev. Kindertagesstätte.
Der glückliche Gewinner ist: Herr Franz Georg. Die Preisübergabe erfolgte am 29. September 2022 ab 18h00 auf der Marktplatzbühne im Rahmen des Tages der Nachhaltigkeit.
Ideensammlung - Übergabe Sachpreis
Workshop 1: Von der Vision "Zukunft Innenstadt Dieburg" zu Zielen
Über 30 gespannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte das Projektteam um Bürgermeister Frank Haus am 14. September 2022 zum Workshop 1 im Schloss Fechenbach begrüßen. Repräsentiert war somit ein sehr breites Spektrum an Interessengruppen und Experten: u.a. Einzelhandel, Gastronomie, Seniorenbeirat, Kindergarten, Vereine, Parteien, Menschen mit Beeinträchtigung, IHK, Mediencampus, Stadtverwaltung.
Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Frank Haus stellten Birte Frommer, Anna Wasmer und Stefan Hilser – alle Hochschule Darmstadt – den aktuellen Projektstand sowie die bereits erarbeitete Vision vor.
Die Vision fand breite Zustimmung unter den Anwesenden und wird im weiteren Projektverlauf mit konkreten, Dieburg-bezogenen Vorschlägen unterfüttert. Insbesondere hierzu dient die breite angelegte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger: „Sie sollen dem Projekt jetzt die persönliche Note, das ‚Dieburgerische‘ geben“, so Frank Haus und meinte weiter: „Wir wollen hier den Dieburger Weg finden.“
In der späteren politischen Gremienarbeit wurde die Vision modifiziert und auf folgenden Stand gebracht:
Nachhaltige Innenstadt für alle
Die Innenstadt ist ein öffentlicher Raum mit hoher Anziehungskraft auf die Bürger. Kraft eines vielfältigen Angebots an Einzelhandel, Gastronomie und kulturellen Veranstaltungen bietet sie eine besondere Aufenthaltsqualität für alle Generationen. Tradition, Moderne und Zukunft miteinander verbindend, stellt sie einen zentralen Ort der sozialen Begegnung dar und orientiert sich in ihrer Entwicklung stets an wichtigen politischen Prioritäten wie der Nachhaltigkeit gemäß der UN-Nachhaltigkeitsziele
Nach kurzer Erläuterung der Workshopmethodik machten sich 2 Gruppen ans Werk: Ausgehend von der Vision „Dieburg 2035: Nachhaltige Innenstadt für alle“ wurde erarbeitet, welche Ziele/Veränderungen im Rückblick idealerweise bis wann erreicht werden müssten, um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Beiträge wurden zunächst in den beiden Gruppen auf einem „Veränderungsradar“ gesammelt. Nach Abschluss der Gruppenarbeitsphase wurden die Arbeitsergebnisse in der gesamten Gruppe zusammengeführt und diskutiert.
Workshop-Impressionen
Workshop 2: Vom Ziel zur Maßnahme
Nachdem im ersten Workshop zum Thema „Zukunft Innenstadt“ am 14. September 2022 die Erarbeitung einer Vision und daraus abgeleiteter Ziele im Mittelpunkt stand (siehe oben), konnte Bürgermeister Frank Haus nun auch zum Folgetreffen rund 25 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur, Lehre und Wissenschaft sowie Experten des Landkreises begrüßen. Kern des zweiten Workshops am 19. Oktober 2022 war die Diskussion und Ergänzung von Maßnahmen, die zur Erreichung der gemeinsam formulierten Ziele erforderlich sind.
Wie war die Ausgangslage?
Das Projektteam hat die inzwischen über 300 eingebrachten Anregungen (mehr zur Ideensammlung siehe oben) ausgewertet und zu knapp 70 Maßnahmenpaketen gebündelt. In diesem Schritt wurden häufig formulierte Ideen wie etwa „Mehr Bäume auf dem Marktplatz“ (über 20 Mal genannt) zusammengefasst zum Paket „Begrünung Marktplatz“.
Zudem wurden die Maßnahmenpakete den in Workshop 1 definierten rund 20 Zielen zugeordnet und letztere wiederum in folgende Oberziele strukturiert:
- Dieburg für alle: inklusiv und barrierefrei
- Klimaanpassung, Begrünung und Wasser erlebbar machen
- Nachhaltige Mobilität und Verkehr
- Nachhaltiges Wirtschaften, Konsum und Energie
- Innenstadtmarketing und Kunst und Kultur
Das Vorgehen im Workshop 2
Die Teilnehmenden setzten zunächst Prioritäten bzgl. der bereits formulierten Ziele. Von besonderem Interesse sind demnach Maßnahmen, die zu folgenden Zielen beitragen:
- Innenstadt als generationsübergreifenden Treffpunkt etablieren und barrierefrei gestalten
- Begrünung der Innenstadt und Dieburg am Wasser erlebbar machen
- Autofreiheit der Innenstadt
- Angebote (Kultur, Behörden, Gewerbe) in und über Dieburg hinaus bekannt/sichtbar machen
- Vermeidung von Leerstand und Wahrung einer breiten Angebotspalette in der Innenstadt
Anschließend widmeten sich die Teilnehmenden in 5 Gruppen den Themen, in denen sie besondere Expertise, Interessen, Anliegen oder Macher-Qualitäten einbringen konnten. In konstruktiven Diskussionen wurden bereits genannte Maßnahmen gewürdigt sowie ergänzende Ideen eingebracht.
Als besonders lebhaft hat sich dabei der Austausch zu Themen herausgestellt, die zügig und mit vergleichsweise geringem Aufwand realisiert werden können oder Synergiepotenziale aufweisen und zugleich mehrere Ziele bedienen.
Die Schlussrunde – Spannende Perspektiven
Ein Fazit war, dass viele Maßnahmen durch Macher aus dem Kreis der Teilnehmenden angestoßen und begleitet werden können. Je nach Komplexität ist in der Umsetzung dann die Unterstützung der Stadtverwaltung oder anderer Partner erforderlich. Hier exemplarisch nur einige Themen, die im Plenum stellvertretend für eine Vielzahl spannender Ansätze vorgestellt und mit viel bejahendem Kopfnicken bedacht wurden:
- Litfaßsäulen (idealerweise digital): Bekanntmachung von Events aber auch lokaler/regionaler gewerblicher Angebote – ergänzend zu Online-/Printmedien, an prominenten Stellen in der Stadt, jeweils aktuell
- Tag der Kulturen: 1x jährlich Austausch zu Kunst, Kultur und Kulinarik für ein buntes und gemeinschaftliches Dieburg
- Mobiles grünes Zimmer: als begrüntes Zimmer gestaltete Sitzmöglichkeit, die flexibel an verschiedenen Orten in der Stadt platziert werden kann. Auf diese Weise könnte z.B. auch der Bahnhofsbereich optisch aufgewertet und zu einem einladenden Eingangstor zur Stadt werden.
- Pocket Parks: kleine Flächen (auch Dachflächen) identifizieren und untersuchen, wo auf kleinstem Raum Baumpflanzungen und Begrünung möglich sind.
- Durch Kitas gestalteter und gepflegter Nutzgarten in der Innenstadt
- Seniorenbeirat und Barrierefreies Dieburg e.V. erwägen eine Allianz zum Ausbau barrierefreier Wege im öffentlichen Raum
- Besser Anbindung von Ortsteilen an Bahnhof und Innenstadt. „Call a bike oder ähnliche Konzepte zur besseren Anbindung der Hochschule umsetzen“, schlägt etwa Stefan Schmunk (Hochschule Darmstadt, Mediencampus Dieburg) vor. Ergänzend bietet er an, die Entwicklung von Mobilitätskonzepten durch Expertenteams der Hochschule zu unterstützen. In die Kerbe der Ortsteilanbindung schlägt darüber hinaus der Vorschlag zur Einführung eines Ringbus-Angebots.
- Im Bereich Energieeffizienz werden Potenziale gesehen z.B. bei der weiteren Umstellung auf LED-Beleuchtung oder der Genehmigung von Photovoltaikanlagen auch in der Innenstadt (im Rahmen der Möglichkeiten des Denkmalschutzes)
Workshop-Impressionen